Entstehung

Letzte große Brachfläche

Die Alte Feuerwache in der Erfurter Straße, Ecke Mozartstraße, war eine der letzten brachliegenden kommunalen Liegenschaften in Weimars Innenstadt. Etwas versteckt hinter dem Wohnhaus Erfurter Straße 39 liegt ein großzügiger Innenhof, umrahmt vom Verwaltungsbau der Feuerwehr und der alten Remise für die Löschfahrzeuge. Der hölzerne Schlauchturm von 1926 ist das Wahrzeichen der Alten Feuerwache.

Verkauf nach Konzeptverfahren

Seit dem Auszug der Berufsfeuerwehr im Jahr 2006 stand das denkmalgeschützte Ensemble leer. Im September 2019 hat die Stadt die Alte Feuerwache gemeinsam mit den angrenzenden Gründerzeit-Wohnhäusern in der Mozartstraße 21/23 (zuvor im Eigentum der Weimarer Wohnstätte) an unserer Projekt-GmbH zum Verkehrswert verkauft, weil wir den Stadtrat mit unserem Nutzungskonzept überzeugten.

Feuerwache als Modellprojekt

Die Entscheidung des Stadtrats ist richtungsweisend und folgt den aktuellen Empfehlungen des Bundes, gemeinwohl-orientierte Initiativen als Instrument einer resilienten Stadtentwicklung zu unterstützen (Link zur Studie des BBSR). In den kommenden Jahren kann die Alte Feuerwache zu einem Aushängeschild für aktive Bürger*innenbeteiligung werden - für Weimar und ganz Thüringen.

Zur Geschichte

Autowerk Dittmann

Dass die Feuerwache 1926 hier einzog, verdankt die Stadt dem Automobilhersteller Waldemar Dittmann. Er hatte die Grundstücke der Kommune mit der Auflage geschenkt, dass hier Weimars Feuerwehr ihre neue Zentrale bekommt. Ursprünglich befanden sich im Innenhof nur die 1925 erbaute Holzbinder-Halle als Ausstellungsfläche für Automobile und östlich davon Kfz-Werkstätten.

Einzug der Feuerwehr 1926

Mit dem Umbau zum Feuerwehrdepot 1926 nach Entwürfen August Lehmanns kamen das hofprägende Verwaltungsgebäude mit Steigerturm und eine Remise für die Löschzüge dazu. Die Remise wurde 1938 wieder abgerissen und durch einen Neubau weiter westlich ersetzt. Damit entstand der für Weimars Gründerzeitviertel außergewöhnlich große Innenhof.